Frauke Seebass: Pro-russische Narrative in vielen Teilen des Westbalkans

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Die Balkan-Analytikerin des Deutschen Gesellschaft für Auswärtige Politik (DGAP), Frauke Zebas, hat erklärt, dass die pro-russische Erzählung in vielen Teilen der Region des Westbalkans, insbesondere in denen, die unter dem Einfluss Belgrads stehen, weiterhin ein großes Sicherheitsproblem darstellt.

„Angesichts der sich verändernden geopolitischen Situation ist die zunehmende Nähe zu Russland besorgniserregend, ebenso wie die immer offensichtlichere Missachtung grundlegender demokratischer Werte. Die öffentliche Kommunikation wird immer drastischer anti-westlich, und Russland wird als wichtigster Verbündeter dargestellt. Die Aussichten auf EU-Beitritt haben an Glaubwürdigkeit verloren, was die Effektivität der westlichen Akteure weiter einschränkt“, sagte Zebas gegenüber der Deutschen Welle.

Obwohl es so scheint, als würden die EU und die USA sich bemühen, keine neuen Konfliktherde auf dem Westbalkan zu eröffnen, sehen Experten wie Zebas dennoch keine direkte Gefahr von Kriegen auf dem Balkan, berichtet der Sender.

„Angesichts wachsender Spannungen wird oft ein Vergleich mit den neunziger Jahren vor dem Ausbruch der Kriege gezogen. Die Sicherheitslage ist jedoch anders: Drei Länder des Westbalkans, die keine EU-Mitglieder sind, sind jetzt NATO-Mitglieder, und internationale Militärmissionen machen Kriege unwahrscheinlich“, sagte sie.

(NSPM)

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