„Ewige Flamme“ aus Moskau in Belgrad entzündet

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Dass Russland und Serbien auf ganze besondere Weise miteinander verbunden sind, ist allgemein bekannt. Ein sichtbares Zeichen dieser Freundschaft befindet sich seit gestern in Belgrad.

Dabei handelt es sich um eine sogenannte Ewige Flamme. Diese wurde gestern auf dem Gedenkfriedhof der Befreier Belgrads entzündet. Die entsprechende Zeremonie fand dabei im Rahmen des Besuchs des russischen Außenministers Sergej Lawrow statt.

Eigentlich sollte die Ewige Flamme bereits am 28. Oktober entzündet werden. Der Termin musste jedoch verschoben werden. Die Flamme symbolisiert die Waffenbrüderschaft zwischen den beiden Ländern. Sie soll an den gemeinsamen Kampf der Roten Armee und der serbischen bzw. jugoslawischen Partisanen gegen Nationalsozialismus und Faschismus erinnern.

Die für die Zeremonie benötigte Fackel war tags zuvor direkt an ihrer größeren Schwester in Moskau entzündet und anschließend im Flugzeug nach Belgrad transportiert worden.

Die Symbolwirkung des Ganzen geht aber über reines Heldengedenken hinaus. Denn Russland setzt damit auch für die gegenwärtigen außenpolitischen Beziehungen ein wichtiges Zeichen. Denn wenn der russische Außenminister zusammen mit Serbiens Präsidenten Aleksandar Vučić an einer solchen Zeremonie teilnimmt, unterstreicht dies die Verbundenheit der beiden Länder auch für die Gegenwart.

Symbolische Gesten als Signale der Politik

In der Politik spricht man bei solchen Gesten und symbolträchtigen Ereignissen gerne von der Demonstration der sogenannten Soft Power Russlands. Das Land mache seinen Einfluss nicht mit harten Maßnahmen wie Geld oder Militär sichtbar, sondern mit weichen Mitteln der Diplomatie und eben solcher Gesten. Die Aktion zeigt überdies, dass nach den Verhandlungen in Washington im September auch die serbische Regierung wieder auf einen mehr prorussischen Kurs geht.

Dies verdeutlicht sich auch an anderer Stelle. Denn bei der Zeremonie wurde ein Video von der Fackelentzündung vom Tag zuvor in Moskau abgespielt. Leiter der Aktion in Moskau war dabei niemand Geringeres als Sergej Naryshkin, der Präsident der Russischen Historischen Gesellschaft und Direktor des russischen Auslandsgeheimdienstes SWR. Naryshkin gilt zudem als ausgesprochener Kenner Serbiens und des Balkans.

Russland will seinen Einfluss stärken

Auch in Serbien nimmt man das stärkere Engagement Russlands auf dem Balkan wahr. So schreibt Danas:

„Der Kreml benutzt solche Zeremonien, weil er Serbien und den westlichen Balkan als das äußere Bollwerk seiner Verteidigung betrachtet. Er glaubt, dass ein Verlust des eigenen Einflusses hier, seine Position in seiner unmittelbaren Nachbarschaft schwächen würde. Als Folge müsste er noch mit dem Westen in Ländern wie der Ukraine oder Moldawien konkurrieren.“

Ob und wie sehr solche symbolischen Aktionen tatsächlich die Beziehungen der beiden Länder stärken, darüber muss von Fall zu Fall gestritten werden.

So erklärte ein Diplomat gegenüber Danas: „Russland kann und wird Serbien im Gegensatz zur Europäischen Union nicht mit Zuwendungen für Gesundheit, Infrastruktur oder der Entwicklung der eigenen Verwaltung helfen. Symbolische Gesten, wie das Entzünden der Ewigen Flamme oder der Bau von Denkmälern, sollen jedoch zeigen, dass Russland dennoch etwas Konkretes tut.“

Die Ewige Flamme in Belgrad befindet sich an einem Denkmal auf dem Friedhof der Befreier Belgrads. Die Aufschrift des Denkmals mahnt „Niemand wurde vergessen, nicht wurde vergessen“. Auch Präsident Aleksandar Vučić griff diese Worte in seiner Rede bei der Entzündung des Feuers auf und erklärte, „dass auch wir kein Recht haben, zu vergessen“. Das Anknüpfen an die gemeinsame Vergangenheit ist somit auch von Seiten des serbischen Präsidenten mehr als deutlich.

Reichen solche symbolischen Zeremonien um die serbische-russische Freundschaft dauerhaft zu fördern? Oder wiegen am Ende die EU-Gelder schwerer? Schreibt uns Eure Meinungen in die Kommentare.

Quelle: danas.rs

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